So kannst du dein Handicap verbessern – Was einem Golfer wirklich geholfen hat, aus der Frustzone zu kommen

Ein Golfer erzählt, wie er sein HCP 22 überwand – ohne YouTube & Range-Marathon.

von Tobias Bojko

„Ich bleib bei HCP 22 hängen“ – Was einem Golfer wirklich geholfen hat, aus der Frustzone zu kommen

Neulich hat uns Michael aus Berlin geschrieben. 45 Jahre alt, berufstätig, sportlich, leidenschaftlicher Golfer – aber seit Monaten frustriert, weil er nicht sein Handicap verbessern kann.

„Ich liebe Golf. Aber mein Handicap bleibt seit Ewigkeiten bei 22 stehen. Ich habe gefühlt alles probiert: YouTube-Videos geschaut, neue Drills ausprobiert, sogar neue Schläger gekauft. Andere erzählen ständig, wie sie sich verbessern. Ich dagegen habe das Gefühl, dass sich nichts mehr tut. Und das frustriert mich total – ich verliere langsam den Spaß.“

Diese Worte stehen sinnbildlich für ein Problem, das viele Golfer rund um HCP 20–25 kennen: Stagnation trotz Aufwand. Und das kann zermürbend sein – vor allem, wenn man regelmäßig trainiert, aber keine Fortschritte mehr sieht.

❌ Das wahre Problem: Zu viel machen – aber das Falsche

Was viele nicht erkennen: Es liegt oft nicht an mangelndem Talent oder zu wenig Training, sondern an fehlender Struktur und spielerischem Bezug im Training.

Die typischen Stolperfallen:

  • Zu viel Theorie: YouTube & Bücher liefern Infos – aber keine Kontrolle über deine Umsetzung.
  • Falscher Fokus: Statt dein Spiel als Ganzes zu sehen, verbeißt du dich in Details (z. B. Griff, Rückschwung), die oft gar nicht relevant sind.
  • Range-Monotonie: Immer nur Bälle schlagen ohne Ziel frisst Energie – aber bringt keine echte Verbesserung.

Ergebnis: Kein Fortschritt, keine Motivation, kein Spaß – und das ist der Anfang vom Ende für viele Golfer, die eigentlich nur besser werden wollen.

✅ Der Ausweg: Michael’ 3-Schritte-Strategie zum Neustart

🔧 1. Spielformen statt Range-Drills

„Ich habe aufgehört, planlos Bälle zu schlagen. Jetzt mache ich Übungen mit Score, Ziel und Wettkampfcharakter. Und plötzlich macht es wieder Spaß.“ – Michael

Warum das wirkt: Viele Golfer üben, als wären sie auf der Driving Range – nicht auf dem Platz. Das Problem: Auf dem Platz musst du Entscheidungen treffen, Druck aushalten, Ziele treffen. Genau das trainierst du mit Spielformen.

Hier 3 konkrete Beispiele aus Michael’ Training:

ZielÜbung
Drives sicherer machen10 Drives mit Zielkorridor (z. B. zwischen 2 Fahnen auf der Range).
Zähle, wie viele Bälle „spielbar“ bleiben – das ist dein Score.
Pitch-Kontrolle verbessernLege 3 Ziele bei 20, 30 und 50 Metern.
Pro Ziel 3 Bälle – wie viele bleiben in einem 3-Meter-Kreis?
Putten stabilisierenClock-Drill: 12 Bälle im Uhrzeigersinn rund ums Loch (1–2 Meter).
Ziel: Mindestens 10 Treffer. Miss dich selbst!

📌 Tipp: Schreib dir deinen Score auf – und versuche jede Woche, dich um 1 Schlag zu verbessern.

📲 2. Shot-Tracking statt Rategolf

„Ich dachte, mein Driver ist das Problem – aber die Daten zeigten: Ich verliere am meisten Schläge beim Putten und in 30–60 m Distanz. Das war ein Augenöffner.“ – Michael

Golf ist ein Spiel mit vielen Variablen. Ohne klare Analyse weißt du nicht, wo du wirklich Schläge verlierst. Shot-Tracking-Systeme wie Arccos, ShotScope oder Garmin Golf machen genau das sichtbar.

Sie analysieren automatisch deine Runden und zeigen z. B.:

  • Wie sicher du das Fairway triffst
  • Wie viele Putts du pro Runde brauchst
  • Welche Schläger du zu kurz oder zu lang schlägst

Das macht Training plötzlich messbar – und du kannst genau an deinen Schwächen arbeiten, statt zu raten.

🧑‍🏫 3. Externer Trainer mit neuem Blickwinkel

„Ich habe einfach mal bei einem anderen Pro in einem Nachbarclub angerufen – und das war das Beste, was ich machen konnte.“ – Michael

Du darfst in jedem DGV-Club Trainerstunden nehmen – auch ohne Mitgliedschaft. Und ein Trainerwechsel kann Wunder wirken:

  • Neuer Blickwinkel – anderer Input
  • Frische Übungen, neue Trainingsmethoden
  • Oft mehr Fokus auf das Spiel statt nur Technik

📌 Tipp: Frag explizit nach einem On-Course-Coaching. Der Trainer begleitet dich 9 Loch und analysiert dein Spiel unter realen Bedingungen.

📆 Michael’ 4-Wochen-Plan – so kann dein Neustart aussehen

WocheFokusMaßnahme
1Spielfreude2 entspannte 9-Loch-Runden mit Freunden. Kein Druck, kein Zählen – nur Spaß und Gefühl zurückgewinnen.
2SelbstanalyseShot-Tracking-App installieren (z. B. Arccos oder ShotScope). Erste Runde loggen und Schwächen auswerten.
3Spielformen2 gezielte Trainingseinheiten mit Zählscore: 1x Pitches & Chips, 1x Putten & Drives.
4Trainer-Feedback1 On-Course-Coaching bei einem externen Golf-Pro buchen – Fokus: Spielintelligenz & Schlägerwahl.

„Ich war wieder motiviert – und habe in Woche 5 meine erste 89 seit über einem Jahr gespielt.“ – Michael

🏁 Fazit: Training, das zu dir passt, schlägt jedes YouTube-Video

Wenn du frustriert bist und keine Fortschritte machst – dann liegt es nicht an dir. Du brauchst kein mehr, sondern anders:

  • Mehr Spielformen – weniger Bällekloppen
  • Mehr Klarheit – weniger Bauchgefühl
  • Mehr Freude – weniger Selbstzweifel

Geh deinen eigenen Weg. Genau wie Michael. Dann wird dein Handicap folgen.

🔗 Weiterführende Links

Dir gefällt vielleicht auch