Golflehrer-Ausbildung in Deutschland zum Teaching Pro

Alles zur Golflehrer-Ausbildung in Deutschland: Voraussetzungen, PGA PreCourse, Inhalte, Karrierechancen & Kosten

von Tobias Bojko

Warum überhaupt Golflehrer werden und die Golflehrer-Ausbildung starten?

Golflehrer zu sein ist weit mehr als nur ein Job – es ist Berufung und Leidenschaft in einem. Wer das Spiel liebt, technisches Wissen gerne weitergibt und die Entwicklung anderer Menschen aktiv begleiten möchte, findet im Beruf des Teaching Pros eine erfüllende Karriere. Gerade in Zeiten, in denen Golf wieder wächst und sich modernisiert, steigt die Nachfrage nach qualifizierten, engagierten Coaches.
Voraussetzungen für den Einstieg in die Golflehrer-Ausbildung
Der Weg in die professionelle Golflehre beginnt nicht sofort mit einem HC -6,0, wie oft angenommen. Tatsächlich startet die Ausbildung mit dem PreCourse der PGA of Germany, für den du lediglich folgende Voraussetzungen mitbringen musst:
  • Handicap-Index von 18,4 oder besser
  • Mindestalter 16 Jahre
  • Interesse an Unterricht und Coaching
  • Bereitschaft zur Weiterbildung

Der PreCourse ist somit bewusst niederschwellig gehalten, um engagierten Spieler:innen frühzeitig den Einstieg in die professionelle Laufbahn zu ermöglichen.

PGA PreCourse: Der erste Schritt

Im PreCourse erhältst du in mehreren Modulen fundiertes Grundwissen in Regelkunde, Technik, Didaktik sowie Kinder- und Jugendtraining. Der Kurs bereitet dich auf die weitere Ausbildung vor und endet mit:

  • C-Trainer Breitensport-Lizenz
  • Eingangsprüfung zur PGA Modulausbildung

Parallel dazu wird in der Praxis dein eigener Spielstandard weiterentwickelt, denn für den folgenden Schritt – Modul I – musst du einen HC‑Index von 12,4 oder besser vorweisen.

Die PGA Modulausbildung zum Fully Qualified Golfprofessional

Nach bestandenem PreCourse und erfüllter Handicap-Anforderung (≤ 12,4) kannst du die dreijährige PGA Modulausbildung beginnen. Diese verläuft dual: Du arbeitest in einem Ausbildungs-Golfclub und nimmst regelmäßig an Schulungen der PGA teil.

Inhalte der Modulausbildung:

  • Schwungtechnik & Biomechanik
  • Bewegungslehre & Videoanalyse
  • Didaktik & Unterrichtsmethodik
  • Materialkunde & Fitting
  • Golfregeln & Turnierorganisation
  • Kundenkommunikation & Selbstmanagement
  • Grundlagen der Sportpsychologie

Die Ausbildung ist praxisnah, fordernd und orientiert sich an modernen Coaching-Ansätzen. Jedes Jahr schließt mit Prüfungen ab – schriftlich, praktisch und didaktisch.

Offizielle PGA-Lizenzen im Überblick

Neben dem Weg zum „Fully Qualified Golfprofessional“ existieren in Deutschland folgende Trainerlizenzen:

  • C-Trainer (Breitensport oder Leistungssport) – Einstieg über PreCourse
  • B-Trainer – Vertiefung und Spezialisierung auf Technik, Leistung, Jugend
  • A-Trainer – Höchste nationale Lizenz für Verbandstrainer oder Leistungssport

Diese Lizenzen lassen sich ergänzend oder separat zur Hauptausbildung absolvieren, oft im Rahmen von Fortbildungen.

Kosten & Finanzierung

Die Gesamtkosten für die Ausbildung bewegen sich – abhängig von Unterkunft, Reisen und Materialien – zwischen 3.000 und 6.000 € über die gesamte Dauer. Viele Golfclubs unterstützen ihre Auszubildenden finanziell, besonders wenn sie später im Club verbleiben. Auch Bildungskredite oder staatliche Förderprogramme können helfen.

Karrierechancen & Alltag als Golflehrer

Nach abgeschlossener Ausbildung arbeitest du meist als Teaching Pro in einem Golfclub, mit Optionen zur Selbstständigkeit, Spezialisierung oder internationalen Karriere. Typische Aufgaben:

  • Einzel- und Gruppentraining
  • Jugend- und Fördertraining
  • Platzbegehungen & Kursmanagement
  • Fitting & Equipment-Beratung
  • Event-Planung (z. B. Schnupperkurse, Camps)
  • Marketing (Website, Social Media, Online-Coaching)

Viele Golflehrer nutzen zusätzlich digitale Angebote: Online-Kurse, YouTube-Kanäle oder Personal Branding auf Instagram steigern Reichweite und Einkommen.

Weiterbildung & Spezialisierungsmöglichkeiten

Nach der Grundausbildung stehen dir zahlreiche Fortbildungen offen, z. B.:

  • Short Game Spezialist
  • TPI-zertifizierter Fitnesscoach
  • Mentalcoach im Golfsport
  • Jugendfördertrainer
  • PGA Business-Manager

Auch internationale Zertifikate wie TPI oder SAM PuttLab-Workshops erweitern dein Portfolio.

Für wen lohnt sich die Golflehrer-Ausbildung?

Die Ausbildung eignet sich für alle, die Golf lieben – aber vor allem für Menschen, die gerne unterrichten, motivieren und sich stetig weiterentwickeln wollen. Du solltest Freude an strukturierter Arbeit, technischer Analyse und am Umgang mit Menschen haben. Wenn du bereit bist, über Jahre in deine fachliche und persönliche Entwicklung zu investieren, ist dieser Weg genau der richtige.

Fazit: Vom Golfer zum Golf-Pro

Der Weg zum Fully Qualified PGA Golfprofessional ist fordernd, aber machbar – besonders durch den gut strukturierten Einstieg über den PreCourse. Du brauchst nicht sofort ein HC -6,0, sondern kannst dich Schritt für Schritt entwickeln. Wer Ausdauer, Leidenschaft und Freude am Coaching mitbringt, wird mit einem erfüllenden Berufsbild belohnt – auf dem Platz, im Golfclub oder sogar weltweit.

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